Hub Hildenbrand Solo – „Labyrinthine Palace“

Fotograf: Umberto Casals

Der Gitarrist, Komponist und Sänger Hub Hildenbrand verwebt in seiner Musik eine Vielfalt an Klängen und Konzepten unterschiedlichster Musikkulturen zu einer völlig eigenständigen musikalischen Sprache. Er schöpft aus dem Jazz, der europäischen Musik, orientalischem und indischem Erbe und offenbart Orte, die der Gitarre sonst eher verschlossen bleiben. Seine ausdrucksstarke und nuancenreiche Musik entführt den Zuhörer in eine farbenreiche und mystische Klangwelt, die berührt und beeindruckt. 2019 erweiterte Hildenbrand sein musikalisches Audrucksspektrum um seine Stimme.

„Eine Klangwelt, die einen geradezu hypnotischen Sog entwickelt.“ (DeutschlandRadioKultur) – „Hildenbrand berührt, ja er elektrisiert von der ersten bis zur letzten Minute…“(HNA 6/2017 zu „Garden of Stolen Sounds“ bei Jazz im tif).

 

HUB HILDENBRAND (KÜNSTLERBIO)Hildenbrands Musik ist geprägt vom Wesen eines wahrhaft Suchenden. Im Laufe der Jahre haben ihn seine Erkundungen zu vielen musikalischen Orten geführt, doch bleibt sein Ziel der kaum fassbare Fluchtpunkt im Reich des Mystischen. Höchste Wahrheit und pure Schönheit erscheinen für immer am Horizont. Dies ist eine Reise zum Innersten der Musik.

Hildenbrand stammt aus einer musikalischen Familie und wurde schon früh an die Musik herangeführt. Sein Großvater war ein klassischer Dirigent und sein Vater spielte Gitarre.

Hildenbrand studierte Jazz und Improvisation am Berklee College of Music in Boston (USA) bei Mick Goodrick und absolvierte die Musikhochschule in Rotterdam (Niederlande).

Je weiter er sich in die Musik vertiefte, desto mehr erkannte er in ihr seine Berufung. Er lebte zurückgezogen, widmete seine ganze Zeit der Perfektioniereung seines Handwerks und suchte die Musik in ihrem Kern zu verstehen.

Auf seiner musikalischen Reise tauchte Hildenbrand in eine Vielfalt von unterschiedlichen Kulturen ein und entdeckte bald die starken Verbindungen zwischen ihnen. Er erkennt, dass allen musikalischen Ausdrucksformen eine gemeinsame Basis zugrunde liegt. Nach seinem Verständnis ist die Musik ein Ganzes, ein vollkommenes Universum mit seinen immanenten Gesetzen, die wir nur ansatzweise zu verstehen beginnen. Die verschiedenen Musikkulturen betrachten die Musik dabei nur aus unterschiedlichen Perspektiven.

Nach seiner Rückkehr ins kosmopolitische Berlin, entdeckte Hildenbrand die türkische Musik. Er studierte am Konservatorium für türkische Musik bei dem Ud-Meister Nuri Karademirli, der ihm ein tiefes Verständnis der klassischen türkischen Musik vermittelte, was es ihm ermöglicht, ihre mikrotonale Klangwelt auf die Gitarre zu übertragen.

Zur Gitarre hat Hildenbrand ein kompliziertes Verhältnis: Er fühlt sich mehr mit den Klängen der türkischen Ud, indischen Sarod, afghanischen Rabab und der persischen Tar verbunden, gleichzeitig aber hat er sich ganz seinem Instrument verschrieben. So wird es zu seiner Mission, die klanglichen Grenzen der Gitarre zu erweitern und dabei eine sehr persönliche Herangehensweise zu entwickeln, eine Vielzahl von unterschiedlichen Klängen und Konzepten in seiner Musik zu verweben.

Hildenbrands musikalische Reise führte ihn auch in die kulturelle Metropole Indiens, Kalkutta, wo er bei Sarod-Meister Ranajit Sengupta die klassische nordindische Musik studierte.

Indien war für ihn von einem Zauber erfüllt. Spiritualität war dort allgegenwärtig und er erfuhr, wie viel Magie dem alltäglichen Leben innewohnen kann. In ihm reifte die tiefe Überzeugung, dass es in der Welt mehr gibt als das, was der Verstand zu erfassen vermag. Eine Erkenntnis, die eine starke Wirkung auf ihn hatte. Hildenbrand folgt keiner Religion, durch seine Musik aber gelingt es ihm, diesen verborgenen Raum zu erschließen. Indien, mit den vielen besonderen Begegnungen, die er dort hatte, schärfte seine Antennen für diese mystische Erfahrung.

Im Jahr 2019 erweiterte Hildenbrand sein musikalisches Audrucksspektrum um seine Stimme. Er singt, um die Melodie zu verstärken und der Gitarre eine zusätzliche Klangfarbe hinzuzufügen. Das Singen verstärkte auch die Tiefe seiner Verbindung zur Musik.
2021 schuf er eine neue Sprache, die auf einer umfassenden Recherche und einer systematischen Erkundung der phonetischen Bausteine aller weltweiten Sprachen beruht. Er entwickelte eine eigene Sammlung von etwa 300 einzigartigen Silben, aus denen er nach klanglichen und assoziativen bildlichen und poetischen Kriterien Texte entwickelt.
Hildenbrand: „Musik ist für mich ein Sehnsuchtsort. Sie ist wie ein Prisma, durch das wir eine erhabenere, tiefere Dimension unserer Existenz sehen können. Musik kann die Tür einen kleinen Spalt öffnen, und wir erhaschen einen flüchtigen Blick darauf, wie das Paradies wohl aussehen könnte. Wir bekommen ein Gefühl davon, wie unser Leben sein könnte. Wir spüren, was es heißt frei und lebendig zu sein und tiefe Freude kann uns überkommen.“

Hub Hildenbrand – Gitarre, Stimme (Komp. und Improv.)

Eintritt:  16,-   //    14,- (erm. u. Mitglieder FKJ)  //   last minute Schüler/Stud. nur AK  8,-

VVK Theaterkasse im Opernhaus und 0561 1094-222 oder www.staatstheater-kassel.de

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Wann

Samstag, 25.03.2023    
20:15

Wo

tif – Theater im Fridericianum
Karl-Bernhardi-Straße, 34117 Kassel
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