Albrecht Schmücker (tb), Frank Sommerfeld (git), Stefan Hering (b), Bernd Nawothnig (dr) und Hugo Scholz (sax, fl, voc)
Als sich auf einer privaten Feier im Schlachthof zu fortgeschrittener Stunde mehrere Musiker spontan zu einer Jam Session zusammenfanden, waren sich fünf von ihnen einig: Da geht noch mehr! Albrecht Schmücker, Frank Sommerfeld, Stefan Hering und Bernd Nawothnig – die Mitglieder des Quartetts Jazz4Four – spielten zum ersten Mal mit Hugo Scholz und hatten dabei riesigen Spaß.
Jazz4Four entstand aus einem Trio von Kasseler Jazzmusikern – bis heute unter dem Namen „Triazzo“ bekannt – und erweiterte sich 2001 mit dem Schlagzeuger Werner Sostmann zum Quartett, das vorwiegend Jazzstandards spielte. Später übernahm Bernd Nawothnig aus Göttingen den Platz am Drumset. Mit Hugo Scholz schärft die Band ab 2008 ihr musikalisches Profil, das sie als „bluesigen Untergrund mit einem Fuß im Jazz – oder umgekehrt“ umschreibt. Bevor ein Programm entsteht, werden Auswahl und Charakter der Stücke von allen Bandmitgliedern ausführlich diskutiert, Noten werden herumgeschickt, erste Absprachen getroffen. Die endgültigen Arrangements entstehen während der Proben.
In ihrem neuen Programm „One Foot In The Blues“ dominiert der Blues, in vorhergehenden Programmen war es eher Jazz; auch Latin, Soul- und Funknummern gehören zum Repertoire. Die Musiker bringen professionelles Können und viel Spielerfahrung mit, kennen sich untereinander schon viele Jahre; perfektes Zusammenspiel ist daher kein Zufall. Mit leidenschaftlichem Bluesgesang, kraftvollen und harmonisch ausgeklügelten Bläsersolos sowie rasanten Gitarrenparts auf rhythmisch sicherem Grund erobert die Band ihr Publikum immer wieder neu.
Den gelegentlichen Vorwurf, das sei „Wohlfühl-Jazz“, kommentiert Albrecht Schmücker augenzwinkernd: „Wir haben nichts dagegen, wenn die Leute sich bei unseren Konzerten wohlfühlen“. Die Band sieht sich mit der Tradition und den ursprünglichen Inhalten des Blues und des Jazz verbunden, wobei sie nicht nur für gute Stimmung sorgen will. „Compared to What“, ein Titel, den die Band immer wieder spielt, ist eine bitterböse Abrechnung mit der amerikanischen Gesellschaft z.Zt. des Vietnamkriegs und Louis Armstrongs „What A Wonderful World“ setzt dem Hass der Rassenauseinandersetzungen in den sechziger Jahren die Vision von einer besseren Welt entgegen. Als Zuhörer kann man auch die Botschaft von „Everything Must Change“ mitnehmen. Und wenn Hugo Scholz „I Don’t Need No Doctor“ singt, nimmt man es ihm hundertprozentig ab.
Die Band tritt regelmäßig in Kassel und Umgebung auf.