Jentzen Groh Sommerfeld Trio: „Uns verbindet die Lust am Groove“

Max Jentzen (dr), Manuel Groh (b), Lisa Sommerfeld (p)

JGS – die Abkürzung für das Jentzen Groh Sommerfeld Trio steht sowohl für zwei Musiker und eine Musikerin, die 2004 eine Band gründeten, als auch für den Ort, an dem sie sich begegneten: die Jacob-Grimm-Schule in Kassel. Aus der Zweckgemeinschaft zum Üben von Jazzstandards – Lisa Sommerfeld spielte damals in einer MiK Jazzcombo unter der Leitung von Albrecht Schmücker und Manuel Groh nahm Kontrabass Unterricht bei Rolf Denecke – entstand das Trio, das über die Schul- und Studienzeit sowie verschiedene berufliche Orientierungen hinaus inzwischen als Fernbeziehung zwischen Kassel und Mainz weiter besteht. Im Nachhinein bezeichnet Lisa Sommerfeld diesen Anfang als „magisch“, entstanden doch schon in dieser Zeit eigene Stücke und musikalische Vorlieben, die sie seitdem im freien, kreativen Miteinander weiterentwickeln.

Die Kompositionen entstehen meistens an Lisa Sommerfelds Klavier, die Leadsheets dienen der Band als Vorlage für gemeinsame Arrangements. Auch Manuel Groh steuert Ideen für Kompositionen bei; er ist derjenige, der sich auch gerne auf unbekanntes Terrain begibt, vieles ausprobiert. Max Jentzen gilt als kritischster Geist des Trios, wenn es um die Feinarbeit an den Arrangements geht. Dabei lassen sie sich untereinander größtmögliche Freiheit. Jeder kennt die Qualitäten der anderen und es werden nur Stücke gespielt, mit denen sich alle identifizieren können.

Musikalisch verbindet die Bandmitglieder, die alle drei Musik studiert haben, die Lust am Groove, der auf ganz verschiedene Weise entstehen kann. Dem jazzigen Charakter ihrer Stücke werden oft rockige oder poppige Elemente hinzugefügt, es gibt manchmal sehr eingängige Melodien, Swing ist eher die Ausnahme. Freies Metrum, Tempowechsel und Improvisationen sorgen für abwechslungsreiche Arrangements, die dem einzelnen viel Raum lassen, im Zusammenspiel aber erst ihre volle Wirkung entfalten. Diese Musik erzeugt Spannung und wurde 2017 schon einmal als Filmmusik für den Dokumentarfilm „Simba in New York“ ausgewählt. Die Titel der Stücke sind mitten aus dem Alltag gegriffen, z.­ B. „Allein in der Stadt“, „So schön grau“, „Gestern war schön“ oder „Raff ich nich“. Der Eindruck, dass die Musik zu diesen Titeln geschrieben wird, ist allerdings falsch, wie Lisa Sommerfeld betont, zuerst kommt die Musik, dann der Titel.

Das Trio hatte vor etwa zehn Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt im Kasseler Theaterstübchen und gehört seitdem zur jüngeren Kasseler Jazzszene, die die Musiker gerne um neue Spielorte und ein neues Publikum bereichern möchten. Auftritte im Kafé NEU am Weinberg und im Weinbergkrug in der Südstadt gehen in diese Richtung. Bisher gibt es drei CD-Einspielungen: Taxi (2009), Ausser Rand Und Band (2011) und Krumpelkammer(2013). Das Trio wird regelmäßig zu Festivals und in Clubs eingeladen, u.a. in Marburg, Dortmund, Einbeck und Göttingen. Außerdem spielen die Bandmitglieder in verschiedenen anderen Ensembles und Bands in Kassel und Mainz.

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Fotos: Holger Jenss / Markus Franz Kämmerer