Lars Gehrmann (p), Bene Schuba (dr), Gabriel Stein (b), Vincent Wolf (git)
Die Ideen für ihre Stücke entstehen oft beim Jammen, die Kompositionen stammen von verschiedenen Bandmitgliedern und die Arrangements entwickeln sich während der Proben. Bei Level Eleven gibt keiner den Ton an. „Es ist eher ein Dialog zwischen vier Leuten“, sagt Bene Schuba und meint damit nicht nur die Arbeitsweise der Band, sondern auch ihre Musik.
In ihrem neuen Programm, das sie zuletzt im Theaterstübchen präsentierten, wechseln sich die Instrumente beim Thema ab, mal steht die Gitarre im Vordergrund, mal das Klavier, mal der E-Bass. In den Kompositionen von Lars Gehrmann, Gabriel Stein und Vincent Wolf kommen die Stärken der einzelnen Musiker besonders zur Geltung, aber sie spielen sich nicht in den Vordergrund, überlassen auch anderen die Gestaltung und deshalb nehmen die Stücke immer wieder neu Fahrt auf.
Musikalisch ordnet sich Level Eleven dem Contemporary Jazz zu und nutzt die Freiräume zwischen melodiösem und rockigem Jazz für eigene Interpretationen mit fließenden Übergängen. Intensive Dialoge zwischen Klavier und Gitarre, Gitarre und E-Bass oder E-Bass und Schlagzeug sowie rhythmische und dynamische Wechsel sorgen für anhaltende Spannung und unvorhersehbare Wendungen. Dabei überraschen sich die Musiker auch gerne einmal während eines Auftritts selbst; was Vincent Wolf und Lars Gehrmann sich z. B. bei einer Probe, bei der die anderen nicht anwesend waren, ausgedacht haben, erzählen sie eben dann den anderen. Diese Freiheit können sie sich nehmen, weil Bene Schuba am Schlagzeug der Band den nötigen Rückhalt gibt. „Selbst wenn ich alleine übe, schaue ich immer nach rechts, denn dort sitzt Bene“, bemerkt Vincent Wolf und die anderen pflichten ihm bei. Bene ist der „Backbone“ der Band, nicht nur als Schlagzeuger, sondern auch als Ko-Komponist und kreativer Kopf.
Die Musiker lernten sich beim Studium am Institut für Musik in Kassel kennen und entwickelten ihre musikalischen Fähigkeiten u. a. bei intensiven Proben für Prüfungen und Auftritte in den Uni-Ensembles sowie in verschiedenen Bandformationen in Kassel und anderen Städten. Level Eleven ist bei verschiedenen kulturellen Veranstaltungen in der Stadt präsent, z. B. beim Sommerfest auf dem Weinberg und im Bergpark, und spielte beim 1. Mitgliederkonzert des Jazzvereins im Kulturbunker.
Den Anstoß zur Gründung von Level Eleven gab Clubbetreiber Markus Knierim vom Theaterstübchen, der einige der Musiker als Vorgruppe beim Jazzfrühling dort gehört hatte. Die Aussicht auf einen Auftritt mit eigenen Stücken beflügelte die Musiker und das erste Konzert der 2016 gegründeten Band war ein Erfolg. Die Band liebt die Clubatmosphäre des Theaterstübchens, hat aber auch Respekt vor diesem Ort mit perfektem Sound und sachkundigem Publikum. Extreme Präsenz ist gefragt. Als sie 2018 in neuer Besetzung mit Lars Gehrmann am Klavier wieder dort auftraten, war die Anspannung bei allen vorher groß, legte sich aber schnell, nachdem sie angefangen hatten zu spielen. Bene Schuba bringt es auf den Punkt: „Unsere Art zu spielen bringt für jeden größere Verantwortung mit sich. Die Fallhöhe ist größer, aber man kann auch höher fliegen.“ Für Letzteres scheint „Level Eleven“ bestens gerüstet zu sein und der Name der Band ist Programm: TEN ist das maximale Level beim Amplifier, ELEVEN will immer noch ein bisschen mehr!
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Foto: Milan Stein